03 April 2006

Ich fühle mich wie eine ...

Meine 6 jährige Tochter hat mich gestern gefragt:
"Papa, was ist das eigentlich, dass ich ich bin? Manchmal glaube ich, dass es mich gar nicht gibt."
Zuerst war ich ziemlich sprachlos. Es war nicht das erste Mal, dass mich ihre Tiefgründigkeit verblüffte, und ich sagte ihr, dass dies eine sehr gute Frage sei, worüber sie sich sehr freute.
Dann fragte ich sie, was sie damit meinte, dass es sie nicht geben würde, und sie antwortete:
"Ja, dass ich eher wie eine Puppe bin."
Das machte mich ziemlich traurig, und ich erwiderte betroffen, dass sie bestimmt keine Puppe sei.
"Aber was bin ich denn dann?"
Ich lächelte sie aus tiefstem Herzen und Mitgefühl an. Und auch sie lächelte zurück und sagte:
"Du weißt das, oder?"
Ich nickte, immer noch lächelnd und sie bedrängte mich es ihr zu verraten. Aber ich hatte keine Ahnung, wie. Ich hätte es ihr so gerne gesagt. Aber ich konnte nicht. So sagte ich schließlich:
" Ich kann dir das nicht sagen. Das kannst du nur selbst herausfinden.", sie sah mich verärgert an, " Aber dafür brauchst du nichts zu tun. Du wirst es eines Tages wissen. Und ich liebe dich so, wie du bist."
Ihr Ärger war verflogen, doch ein sehnsüchtiger Blick blieb noch eine Weile auf ihrem Gesicht liegen.
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