16 Mai 2006

Buddhas Medienschnipsel

Neues Tibet-Zentrum

Symbolische Grundsteinlegung für Hüttenberger Tibet-Zentrum: Der Dalai Lama, Oberhaupt der Tibeter, ließ damit vor tausenden Besuchern eine Vision für gesamte Region Wirklichkeit werden.

HÜTTENBERG. Tausende Besucher aus verschiedenen Nationen, hohe politische Prominenz aus Bund und Land, tibetische Fahnen, weiße Schals - bei der symbolischen Grundsteinlegung für das Tibet-Zentrum war Farbe angesagt. Busse aus Slowenien und Deutschland standen auf den Parkplätzen Schlange, alle Menschen hatten nur ein Ziel: den Dalai Lama, geistliches und weltliches Oberhaupt der Tibeter, einmal persönlich zu sehen. Und niemand wurde enttäuscht.
"Der Zeitpunkt für die Grundsteinlegung ist gut gewählt, denn gerade der Muttertag hat eine besondere Bedeutung: Liebe, Wärme und Zuneigung. Allerdings wäre es schöner, wenn dieser Tag auch äußerlich etwas wärmer wäre", sagte der Dala Lama. Und mit Aussagen wie dieser zauberte er immer wieder ein Lachen in die Gesichter der Zuhörer.
Der Dalai Lama verwies weiters auf die Einzigartigkeit der Region und auf Gemeinsamkeiten zwischen Tibet und Hüttenberg, wie die etwas bergige Landschaft: "Ich habe eine Vision: Menschen aus allen Teilen der Welt kommen her. Das Tibet-Zentrum wird zu einer Plattform für den Austausch mit anderen Kulturen." Bauherr Robert Rogner betonte, dass der wichtigste Bestandteil tibetischer Medizin Mineralien seien, Hüttenberg habe europaweit das größte Vorkommen an Mineralien: "Ein Zeichen der Hoffnung für die Zukunft."
Für die Grundsteinlegung hatte sich Bürgermeister Rudolf Schratter etwas Besonderes einfallen lassen: Auf jedem Stein stand ein Begriff. Der evangelische Superintendent Manfred Sauer legte die "Schöpfung", Carina Harrer "Träume" und der Dalai Lama "Freude".
In der Heft wird das "Center of Higher Tibetan Studies" entstehen, das zur Privatuniversität werden soll. Hier könnte man aufgrund des Klimas tibetische Kräuter anbauen, sagte der Dalai Lama und: "Vielleicht können wir sie verkaufen und damit Geld verdienen."
Der Dalai Lama wird den Papst besuchen: Zeichen für Offenheit gegenüber anderen Religionen. Umso mehr wundert es, dass die katholische Kirche keinen namhaften Vertreter zur Grundsteinlegung entsandte.

Buddhisten feierten im Ostpark

FFM-Ostend. Aus der Ferne betrachtet, hätte es sich um ein Volksfest handeln können. Allein Bier und Würstchen fehlten im Angebot unter den weißen Festzelten im Ostpark. Dafür aber erwarteten den neugierigen Spaziergänger betende Mönche.

Neugierig beobachteten die Wochenendausflügler die Zeremonie thailändischer, vietnamesischer, tibetischer sowie deutscher Mönche, die gemeinsam Vesakh feierten, das buddhistische Fest zum Neujahrstag. Herta Stroh von den thailändischen Buddhisten aus Götzenhain wundert diese spontane Faszination, die der Buddhismus auf die Menschen des westlichen Kulturkreises ausübt, schon lange nicht mehr. „Unter unseren 240 Mitgliedern sind viele Deutsche.“ Die Lehre sei sehr suggestiv, zum Buddhismus müsse sich keiner bekennen. Jeder, der nach den Geboten lebe, sei ein Buddhist. Im Zentrum des Glaubens steht eine dem Christentum auf den ersten Blick ähnliche Botschaft. „Es geht darum, Gutes zu tun.“ Die Buddhisten glaubten an die Wiedergeburt. Je mehr Gutes ein Mensch tue, umso glücklicher werde er im nächsten Leben, Meditation und Gebet dienen als Vorbereitung.

Buddhistische Weltkonferenz erkennt "Falungong" weiterhin nicht an

Die buddhistische Weltkonferenz zum Vesak-Fest hat erneut abgelehnt, die Sekte "Falungong" anzuerkennen. In einem Kommuniqué vom Mittwoch heißt es, die Aktivitäten der Sekte entsprechen nicht der Religionsdoktrin des Buddhismus.

Die buddhistische Weltkonferenz ist am Mittwochnachmittag im thailändischen Nakhon Pathom zu Ende gegangen. Unter der Schirmherrschaft der thailändischen Regierung diskutierten die teilnehmenden Religionsvertreter über verschiedene Fragen, darunter über Wege zur Stärkung der Solidarität und Zusammenarbeit zwischen den buddhistischen Glaubensgemeinschaften der Welt und zur Förderung des Weltfriedens.

Gemeinsame Tagung des Heiligen Stuhls und des Ökumenischen Rates der Kirchen zum Thema Bekehrung

ROM, 10. Mai 2006 - Am 12. Mai beginnt mit einer Internationalen Tagung des Heiligen Stuhls und des Ökumenischen Rates der Kirchen in Velletri bei Rom ein gemeinsames dreijähriges Studienprojekt mit dem Arbeitstitel "Interreligiöse Reflexion über Bekehrung: vom Meinungsstreit zum gemeinsamen Verhaltenskodex", in dessen Verlauf ein gemeinsamer Verhaltenskodex zur Streitfrage der Bekehrung entwickelt werden soll.

Nach einem Bericht des ÖRK werden an diesem Treffen rund 30 Vertreter aus unterschiedlichen religiösen Traditionen und geographischen Regionen teilnehmen, Bis zum16. Mai 2006 werden sie die Realität der religiösen Bekehrung aus interreligiöser Sicht analysieren.

Die nächsten Schritte im Rahmen des Studienprojekts werden eine Diskussion zum Thema Bekehrung aus christlicher Perspektive sein und anschließend die Ausarbeitung eines gemeinsamen Verhaltenskodex. Dieser soll zwischen Zeugnis und Proselytismus unterscheiden und den Respekt vor der Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit anderer hervorheben.

Die Studie ist ein gemeinsames Projekt des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog und des ÖRK-für interreligiöse Beziehungen und Dialog. Neben christlichen Repräsentanten werden auch Dialogpartner aus dem Buddhismus, Hinduismus, Judentum und Islam sowie aus indigenen religiösen Traditionen in Velletri erwartet.



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